Beitrag in Jahrbuch 2013

Allgemeine Entwicklung Die konjunkturelle Entwicklung der Landtechnikindustrie

Kurzfassung:

2013 war ein neues Rekordjahr hinsichtlich des Umsatzes für die Landtechnikbranche - sowohl weltweit als auch für Deutschland. Die Branche reitet auf einer Erfolgswelle aufgrund ihres Beitrags zur Erhöhung der Rendite in der globalen Landwirtschaft. In den Entwicklungs- und Schwellenländern gilt es, den Mechanisierungsgrad in Bezug auf die wichtigsten Arbeitsschritte für die Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln zu erhöhen. An den Standorten mit bereits höchstmöglicher Mechanisierung, allen voran in Westeuropa und Nordamerika, treibt die technologische Entwicklung hinsichtlich Automatisierung und Vernetzung der Produktionssysteme die Nachfrage im Markt. Das Geschäftsklima in der Branche ist aufgrund der guten Auftragslage, mit der die Unternehmen in das Jahr 2014 starten konnten, als positiv zu bezeichnen. Die asiatischen Märkte werden 2014 weiterhin ein beachtliches Wachstum aufweisen, während für den amerikanischen und den europäischen Kontinent eine konjunkturelle Verschnaufpause zu erwarten ist. Die gesamte Produktion bleibt in der Summe jedoch vergleichsweise hoch.

Volltext

Die konjunkturelle Entwicklung der Landtechnikindustrie

Gerd Wiesendorfer, VDMA Fachverband Landtechnik

Kurzfassung

2013 war ein neues Rekordjahr hinsichtlich des Umsatzes für die Landtechnikbranche - sowohl weltweit als auch für Deutschland. Die Branche reitet auf einer Erfolgswelle aufgrund ihres Beitrags zur Erhöhung der Rendite in der globalen Landwirtschaft. In den Entwicklungs- und Schwellenländern gilt es, den Mechanisierungsgrad in Bezug auf die wichtigsten Arbeitsschritte für die Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln zu erhöhen. An den Standorten mit bereits höchstmöglicher Mechanisierung, allen voran in Westeuropa und Nordamerika, treibt die technologische Entwicklung hinsichtlich Automatisierung und Vernetzung der Produktionssysteme die Nachfrage im Markt. Das Geschäftsklima in der Branche ist aufgrund der guten Auftragslage, mit der die Unternehmen in das Jahr 2014 starten konnten, als positiv zu bezeichnen. Die asiatischen Märkte werden 2014 weiterhin ein beachtliches Wachstum aufweisen, während für den amerikanischen und den europäischen Kontinent eine konjunkturelle Verschnaufpause zu erwarten ist. Die gesamte Produktion bleibt in der Summe jedoch vergleichsweise hoch.

Schlüsselwörter

Landtechnikmarkt, Konjunktur, Mechanisierung, Investitionsbedarf, Schwellenländer, Geschäftsklima, landwirtschaftliche Einkommen

Economic Development of the Agricultural Machinery Industry

Gerd Wiesendorfer, VDMA Agricultural Machinery Association

Abstract

2013 was a new record year in terms of revenue for the agricultural machinery industry - all over the world, as well as for Germany. The industry is riding on a wave of success due to their contribution to increase the return on investment in global agriculture. In the developing and emerging countries, it is essential to increase the level of mechanization with regard to the production phases of food and feed. On sites with already maximum mechanization, foremost in Western Europe and North America, the technological development in terms of automation and interconnected production systems is driving the demand in the market. The business climate in the industry is deemed to be positive due to the favorable order situation the companies started off the year 2014. The Asian markets will continue with considerable growth in 2014, while an economic temporary respite is expected for the American and the European continent. The production volume remains however relatively high in total.

Keywords

Agricultural machinery market, economy, mechanization, investment need, emerging markets, economic climate, agricultural income

Geschäftsklima

Seit 2010 führt das weltweite Netzwerk Agrievolution, ein Zusammenschluss nationaler Landtechnikverbände an den führenden Landtechnikstandorten, im Kreis seiner Mitglieds-unter¬nehmen eine halbjährliche Umfrage bezüglich ihrer Bewertung der aktuellen Geschäftslage sowie der Erwartungen für die kommenden sechs Monate durch. Der Charme dieses Projektes besteht darin, einen weltweiten Konjunkturindikator für die Branche zu erstellen, der die meist erst spät verfügbaren statistischen Ergebnisse vorzeichnet. Die bisherigen Resultate haben allerdings gezeigt, dass ein als globaler Durchschnitt darge¬stellter Wert nur einen geringen Aussagewert haben kann und der zusätzlichen regionalen Differenzierung bedarf. Zu unterschiedlich sind die Voraussetzungen und Entwicklungs-schritte für den Verkauf moderner Landtechnik in den einzelnen Regionen und Ländern der Welt.

Selbst innerhalb Europas kann man nicht von "der" Landtechnik-Konjunktur sprechen. Zwar gibt es mit der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union einen einheitlichen Rahmen für die Förderung des landwirtschaftlichen Sektors. Dennoch weichen sowohl der reine Investitionsbedarf als auch die wirtschaftlichen Bedingungen der Landwirte und Lohnunternehmer stark voneinander ab. Das 2011/2012 vorherrschende "Nord-Süd-Gefälle" innerhalb Westeuropas hat sich mittlerweile abgeschwächt. Die aktuelle Marktentwicklung sowie das daraus abgeleitete Geschäftsklima sind nicht mehr geprägt von den Nachläufern der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009, als vielmehr von den eher objektiven betriebs-wirtschaftlichen Voraussetzungen der Endkunden. Hinzu kommen eine unterschiedlich ausgeprägte gefühlte Unsicherheit in Bezug auf die künftige staatliche Förderung des Agrarsektors sowie einiger zusätzlicher für die Investitionstätigkeit entscheidende Rahmen-bedingungen, wie z.B. attraktive Konditionen für die Fremdfinanzierung der zu beschaffenden Landtechnik.

Bild 1: Weltweiter Geschäftsklima-Index für die Landtechnik-Industrie, mit einer möglichen Bandbreite von +100 bis -100 Punkten [1]

Figure 1: Global business climate index of the agricultural machinery industry, with a possible band from +100 to -100 points [1]

Die für die europäische Industrie sogar monatlich durchgeführte und in das erwähnte weltweite Projekt integrierte Geschäftsklima-Umfrage hat im Laufe des zweiten Halbjahres 2013 zum einen starke Schwankungen beim „Klimaindex“, zum anderen aber auch eine interessante Trendumkehr gezeigt. Zwei Länder, die in der ersten Jahreshälfte noch die Rangliste der Wachstumsmärkte anführten, rutschten in der Erwartung der Hersteller und Händler von Landtechnik innerhalb weniger Monate in die konjunkturelle Abstiegszone: Polen und Frankreich. Bei beiden Ländern handelt es sich um Märkte mit einer hohen Dynamik über die letzten Jahre. 2014 scheint eine Sättigung einzutreten; die Umsatzzahlen waren bereits in der zweiten Jahreshälfte 2013 rückläufig. Dagegen hat sich die Einschätzung, dass der spanische Markt aus der lange andauernden Rezession herausfindet, gefestigt. Deutschland – neben Frankreich der größte Markt innerhalb Europas – bleibt in der Gunst der Hersteller weiterhin ganz oben. Unverändert schwach ausgeprägt ist die Investitionsneigung der Landwirte in Italien, was sich auf die Erwartungshaltung der Unternehmen an den viertgrößten Landtechnikmarkt in Europa in negativer Weise überträgt. Zum Jahresende 2013 rechnete nur jeder fünfte befragte Hersteller mit einer Erhöhung seines Umsatzes in Italien im kommenden Halbjahr. Damit scheint der Markt, der sich bereits seit einem Jahrzehnt unterdurchschnittlich entwickelt hat, weiterhin keine besondere Dynamik zu entfalten.

Was die Ausstattung mit Aufträgen angeht, liegt die europäische Industrie im weltweiten Vergleich am unteren Ende: Die Reichweite, ausgedrückt in Produktionskapazität, lag bei der letzten Umfrage bei nur noch 1,9 Monaten. Damit zeichnet sich ab, dass Europa 2014 nicht zu den Zugpferden der Landtechnik-Konjunktur zählen wird.

Ein gleichbleibend hohes Niveau hat der Geschäftsklima-Index dagegen in Nord- und Südamerika. In der Herbst-Befragung 2013 gaben 68 Prozent der Landtechnikmanager in den Vereinigten Staaten an, ihre Geschäftslage sei durchweg gut bzw. sehr gut. In Brasilien waren es sogar 75 Prozent. Darin spiegeln sich erstaunliche Verkaufszahlen wider. In beiden Märkten wurden noch nie zuvor so viele Großtraktoren abgesetzt. Umso überraschender war das zusätzliche Befragungsergebnis, dass nach wie vor fast jeder zweite von einem weiteren Umsatzwachstum ausgeht und nur jeder Zehnte mit einem Rückgang rechnet. Zum Vergleich: In Westeuropa hielt sich zuletzt die Anzahl jener, die einen steigenden und einen rückläufigen Umsatz erwartet, die Waage. Die Auftragsbücher der Hersteller in den USA und in Brasilien hatten eine Reichweite von vier Monaten und lagen damit weltweit an der Spitze. Dabei trägt die Politik wesentlich zur Stützung des Marktes bei. In Brasilien sind die zinssubventionierten Kredite der staatlichen Förderbank BNDES ein wichtiges Verkaufs-instrument. Im Fall der USA spielen eher die Fördergelder für die Erzeugung von Bioethanol eine Rolle, zumal angesichts der hohen landwirtschaftlichen Erzeugerpreise das Haupt¬-instrument der landwirtschaftlichen Subventionspolitik, die Garantiepreise für Agrargüter, über die vergangenen Jahre aufgrund der am Markt zu erzielenden überdurchschnittlichen Erzeugerpreise ohne Relevanz geblieben sind.

Die Märkte auf dem asiatischen Kontinent sind naturgemäß ebenso heterogen wie die dortigen Volkswirtschaften. Den Schwerpunkt der Region bilden China und Indien – in dieser Reihenfolge. Die große Bevölkerung in beiden Ländern ist weiterhin stark bäuerlich geprägt, aber aus den wachsenden Megastädten schwappt ein höherer Druck hinsichtlich effizient produzierter und vor allem hohen Hygiene- und Sicherheitsstandards genügenden Nahrungsmitteln auf sie über. Die Erwartungen der chinesischen Landtechnikunternehmer an ihren Heimatmarkt waren bei der letzten Umfrage gut. Dennoch scheint sich das Wachstum nach Jahren mit zweistelligen Zuwachsraten merklich zu verlangsamen. 2013 gab es bereits rückläufige Verkaufszahlen in China, vornehmlich für die kleineren Anbaugeräte sowie die Kompakttraktoren. Immerhin ein Viertel der befragten Landtechnikunternehmen vor Ort berichtete zuletzt von einem geringeren Auftragsbestand als vor einem Jahr, während andererseits jeder Vierte Wachstumsraten von über 20 Prozent verzeichnete. In der Summe ergibt dies aber eben nur noch ein für asiatische Verhältnisse geringes Wachstum im Markt. Die Agrarpolitik wird in beiden Ländern – sowohl in Indien, als auch in China, grundsätzlich positiv bewertet, was nicht verwundert angesichts der enormen Summen, die in den Sektor fließen und manchen Geschäftsabschluss erst ermöglichen. Die indischen Marktteilnehmer verweisen jedoch stets auf die mangelhafte Administration und Zuteilung der öffentlichen Mittel. Ein ebenso komplexes System existiert in China für die Verteilung von jährlich immerhin etwa zwei Milliarden Euro an Subventionen, allein für die Beschaffung von Landtechnik. Das entspricht etwa einem Sechstel des (relevanten) Marktvolumens. Dafür lohnt sich auch ein kompliziertes Prozedere für die Hersteller, um ihre Maschinen auf die Subventionslisten zu bringen. Die Ernteresultate 2013 wurden sowohl in Indien als auch in China positiv bewertet, was sicherlich gute Voraussetzungen für das Neumaschinengeschäft 2014 sind.

Konjunkturelle Ausgangslage und Ausblick

Der VDMA schätzt die globale Produktion von Landtechnik im Jahr 2013 vorläufig auf 96 Mrd. Euro (bzw. 128 Mrd. USD), was einem Zuwachs um etwa sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Erwartung für 2014 ist eine insgesamt fast stabile Entwicklung und ein Volumen von etwa 94 Mrd. Euro.

Bild 2: Regionale Verteilung der globalen Landtechnik-Produktion, in Prozent [2]

Figure 2: Global agricultural machinery production, shares in per cent [2]

Wenn auch mit abnehmendem Gewicht – der größte Standort für die Produktion von Landtechnik ist weiterhin die Europäische Union. Auf Deutschland entfällt ein regionaler Anteil von 34 Prozent, gefolgt von Italien und Frankreich. Zwar fielen die Wachstumsraten im zweiten Halbjahr 2013 geringer aus als im ersten, dennoch erreichte die deutsche Landtechnik-Industrie einen klaren neuen Rekordwert für ihr Produktions- und Umsatzvolumen. Nach bisheriger Schätzung liegt dieser bei deutlich über acht Milliarden Euro und entspricht einer knapp zweistelligen Zuwachsrate in Prozent. Damit lagen die deutschen Hersteller im weltweiten Trend, was insofern erstaunt, da sie fast kaum von der enormen Dynamik in Südamerika und nur zu einem geringen Teil vom Wachstum in Nordamerika und Asien profitieren. Die Auftragsbestände sind mittlerweile etwas gesunken. Vor dem Hintergrund eines erwarteten leichten Rückgangs der beiden wichtigsten Märkte, Deutschland und Frankreich, sowie einiger anderer europäischer Märkte im Jahr 2014 geht der VDMA höchstens von einer Stabilität des Umsatzes aus. Dies wäre nach wie vor ein sehr zufriedenstellendes Niveau. Der Produktionsstandort Italien erreichte 2013 einen leichten Zuwachs über das Vorjahresniveau – dank der hohen Nachfrage aus den wichtigen Exportmärkten. Etwas mehr hatte Frankreich seine Produktion gesteigert. Der VDMA schätzt den Umsatzzuwachs für das Gesamtjahr 2013 vorläufig auf fünf Prozent. Angesichts des starken Heimatmarktes hätte er eigentlich auch höher ausfallen können. Die Umsatz¬prognose 2013 für die EU liegt bei 29 Mrd. Euro (plus vier Prozent) sowie bei 28 Mrd. Euro für 2014.

Auf gut 25 Mrd. Euro schätzt der VDMA das Volumen der nordamerikanischen Landtechnik-Industrie (USA und Kanada) für das Jahr 2013. Das entspricht einem Zuwachs um etwa zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit setzten vor allem die USA einen deutlichen Wachstumsimpuls für die gesamte Branche. Neben einer enormen Nachfrage auf dem Heimatmarkt spielten die hohen Investitionen in Kanada, aber auch in Brasilien, eine Rolle. In der Erwartung, dass der Zenit des US-Marktes 2014 überschritten ist und Südamerika nach der Überhitzung im vergangenen Jahr ebenfalls wieder maßvollere Schritte machen wird, liegt die Produktionsprognose für USA und Kanada für 2014 bei einem Rückgang von bis zu zehn Prozent.

An dritter Stelle steht der Produktionsstandort China, der sein Gewicht in der Welt über die vergangenen Jahre massiv gesteigert hat. Für 2013 schätzt der VDMA das Volumen auf 18,5 Mrd. Euro. Mit einem Zuwachs um nur sechs Prozent sieht man dabei aber auch, dass sich die Wachstumsschübe der vergangenen Dekade nicht ewig fortsetzen, wie bereits beschrieben wurde. Zum einen wird der Produktionsstandort teurer. Es ist auch immer schwieriger, gutes und loyales Personal zu finden. Zum anderen dürfte sich die Dynamik des chinesischen Absatzmarktes aufgrund einer selektiveren Subventionspolitik abschwächen. Die Erwartungen für 2014 sind also eher gebremst, wobei die chinesischen Unternehmen, nicht zuletzt aufgrund großer Ermunterung durch die Politik, ihr Engagement im Ausland weiter zu verstärken suchen. Die Führungsrolle auf den übrigen südostasiatischen Märkten wird dabei wohl unangefochten bleiben. In anderen Märkten dürfte die Konkurrenz allerdings zunehmen. So haben die chinesischen Anbieter zwar den afrikanischen Markt bereits sehr gut für sich erschlossen, die Nachfrage der afrikanischen Farmer wird sich jedoch unter anderem auch auf Produkte aus Korea und der Türkei verlagern.

Die Maschinenproduktion in Lateinamerika konnte 2013 nach Schätzung des VDMA um zwölf Prozent gesteigert werden. Das Schwergewicht Brasilien hat damit die sehr kräftigen Impulse des Heimatmarktes genutzt. In den übrigen Ländern des Subkontinents war die Branchenkonjunktur eher gemischt, was sich für die brasilianischen Unternehmen, die den Großteil der Produktion des ganzen Subkontinents repräsentieren, in einem schwachen Exportgeschäft niedergeschlagen hat. Trotz weiter expansiver Ernteerwartungen ist anzunehmen, dass sich die Nachfrage im Markt und somit auch die Produktion von Maschinen nach der Überhitzung der letzten Jahre wieder etwas verringern wird.

Die indische Landtechnikproduktion schätzt der VDMA für 2013 auf umgerechnet fünf Milliarden Euro, mit einer Wachstumsrate zum Vorjahr von sechs Prozent. Nach bisheriger Schätzung könnte der Traktormarkt erstmals die Marke von 600.000 Einheiten übertroffen haben. Eine Entwicklung auf hohem Niveau wird auch für 2014 erwartet, unter anderem auf Basis der guten Ernte im Vorjahr. Das Traktorgeschäft macht 90 Prozent der Produktion und des Marktes aus - ein Phänomen, das weltweit seinesgleichen sucht. Die landwirtschaft¬lichen Strukturen lassen den Einsatz großer Anbaugeräte oder selbstfahrender Maschinen nur in geringem Maße zu. Auch im Export spielen hauptsächlich Traktoren eine Rolle.

Bild 3: Verkaufszahlen für Traktoren in ausgewählten Märkten, in Stück, * ohne Teleskoplader [1; 2]

Figure 3: Sales figures for tractors in selected markets, in units, *excluding telescopic handlers [1; 2]

Die einzige Region mit einem deutlichen Produktionsrückgang war im vergangenen Jahr Osteuropa. Zwar hatte sich die lokale Fertigung von Landmaschinen über die vergangenen Jahre generell verringert. Zusätzlich belastete 2013 die Schwäche des russischen und kasachischen Marktes die Lage der Hersteller. Davon war dann beispielsweise auch die weißrussische Traktorindustrie unmittelbar betroffen. Mittlerweile stehen die Zeichen wieder mehr auf Wachstum, vor allem für die lokale Fertigung. Die Hersteller vor Ort profitieren in überdurchschnittlicher Weise von den handelspolitischen Schutzmaßnahmen sowie von einer direkten Investitionsförderung. Neben den traditionellen russischen und weißrussischen Herstellern sind dies zunehmend auch westliche Marken, die dem Ruf nach lokalem Engagement gefolgt sind.

Abschließend sind noch zwei größere Produktionsstandorte für Landtechnik zu nennen. Die türkischen Hersteller kommen sukzessive aus der Überhitzungsphase des Jahres 2011, wobei die Voraussetzungen, sowohl auf dem Heimatmarkt, als auch im Export, für die nahe Zukunft grundsätzlich günstig sind. Japan hat die langjährige Rezession mit einer Politik des lockeren Geldes überwunden und produziert seit letztem Jahr wieder mit Volldampf. Die Regierung scheint entgegen früherer Ankündigungen an der üppig ausgestatteten Förderung des Sektors festzuhalten, womit die Kaufkraft der Landwirte entsprechend hoch ausfällt.

Empfohlene Zitierweise:
Wiesendorfer, Gerd: Die konjunkturelle Entwicklung der Landtechnikindustrie. In: Frerichs, Ludger (Hrsg.): Jahrbuch Agrartechnik 2013. Braunschweig: Institut für mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge, 2014. – S. 1-8

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